Um Wettermeldungen im Funkfernschreibverfahren zu empfangen,
benötigt man nur wenige Dinge: Einen einfachen SSB-tauglichen Weltempfänger,
ein HamComm-Modem, das man sich aus wenigen Bauteilen selbst basteln kann, das
HamComm-Programm und einen PC (ab 286er).
Der Deutsche Wetterdienst sendet fast ununterbrochen Wettermeldugen in Funkfernschreiben auf den nachfolgenden
Frequenzen:
DDK2 4583 KHZ
DDH7 7646 KHZ
DDK9 10100.8 KHZ
Dazu ist für alle oben genannten Frequenzen der SSB-Empfänger auf USB (oberes Seitenband) zu stellen. Die Shift
beträgt 450 Hz, ausserdem 50 Baud und revers und Baudot wählen. Ein 500 Hz-cw-Filter kann
in Verbindung mit dem HamComm-Modem eingesetzt werden.
So hört sich der Klang (wetter.wav, ca. 75 kByte, 6 Sek.) von Wetter-RTTY in einem
SSB-Empfänger an. Es werden zwei Töne übertragen, die für Mark
und Space stehen.
Ausserdem muss das HamComm-Programm auf SYNOP geschaltet werden, damit die empfangenen
Zahlenkolonnen in lesbare Wettermeldungen dekodiert werden können. Nachfolgend ein Beispiel
empfangener SYNOP-Wettermeldungen von DDK2:
02324 [Sweden, 62ø02'N 014ø22'E SVEG]
11489 [manned] [cloud height:300-600m] [visibility:75km]
22302 [cloud cover:2/8] [wind dir:230 deg, speed:2]
10110 [air temp:+11.0]
20061 [dew-point temp:+6.1]
39747 [pressure at station level:974.7hPa]
40266 [pressure at sea level:1026.6hPa]
52013 [pressure:increasing] [change in 3h:1.3hPa]
69931 [precipitation:0.3mm during last 6 hours]
70161 [past wx: rain, cloud cover 1/2 of sky]
[wx now: Clouds generally dissolving or becoming less developed]
82500 [low clouds:2/8 stratocumulus not formed by spreading out of cu.]
Auf Langwelle sind RTTY-Wetterberichte in deutscher Sprache des Seewetterdienst Hamburg auf ca. 147 kHz (DDH47) zu empfangen. Shift: 90 Hz, 50 Baud, revers.
Kleiner Empfangstip für Langwelle: Wenn Sie als Antennnenzuleitungskabel Koaxkabel verwenden, trennen Sie die Verbindung zum Mantel des Kabels, indem Sie
den PL-Stecker nicht verschrauben und nicht ganz hineinstecken. Der Empfang kann dann besser werden.
Weitere Frequenzen: 11039 kHz und 14467.3 kHz
Als weiteres Beispiel nachfolgend eine Seewettermeldung von DDH47 auf Langwelle:
- SEEWETTERBERICHT FUER DIE OSTSEE
HERAUSGEGEBEN VOM SEEWETTERDIENST HAMBURG
19.09.1998 10 UTC:
WETTERLAGE:
TIEF 984 ISLAND, ABSCHWAECHEND, NORDOSTZIEHEND, AM MONTAG 995
SUEDLICH SPITZBERGEN. AUSLAEUFER MIT RANDTIEF 1020 SKAGERAK
RASCH OSTZIEHEND. AM MONTAG NEUE TIEFENTWICKLUNG 995 NOERDLICH
NEUFUNDLAND, LANGSAM OSTZIEHEND, AM DONNERSTAG 1003 SUEDLICH
ISLAND, ABSCHWAECHEND. UMFANGREICHES HOCH MIT SCHWERPUNKT 1030
SUEDDEUTSCHLAND, VERSTAERKEND UND NORDWAERTS VERLAGERND. BIS
DONNERSTAG KAUM ABSCHWAECHEND.
Auf diese Weise erfährt man den aktuellen Wetterstand von ganz Europa, Nordamerika und
anderen Erdteilen - Informationen, die man in dieser Detailiertheit normalerweise nicht
über das Radio oder im Fernsehen erfährt.
Nachfolgend kann man sich die Konfigurations-Datei mit den entsprechenden Voreinstellungen für den Wetter-RTTY-Empfang
herunterladen:
rwetter.zip
Dateigrösse: 5 KByte, Name: rwetter.zip
Inhalt: wetter.cfg. Diese Konfigurations-Datei enthält alle Voreinstellungen für den Empfang
der RTTY-Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes (shift: 450 Hz). Es ist nur für HamComm 3.1
geeignet und in jenes Verzeichnis zu kopieren, in dem sich auch die hc.exe befindet.
Dann kann es vom HamComm-Programm über den Menüpunkt File - Load configfile aufgerufen werden.
LINK zur Hamcomm-Seite.
Von dort kann die jeweils neueste Shareware-Version vom Hamcomm geladen werden.
Die mitgelieferte Dokumentation zum Programm enthält zudem eine
detailierte Beschreibung des Hamcomm-Modems und eine Einführung in RTTY und Amtor.