Lärmende und unerbittlich ratternde CPU-Lüfter töten
mit der Zeit jeden Nerv. Um Abhilfe zu leisten, braucht man nicht gleich
zu einem neuen Lüfter greifen.
Aufbau der Prozessorkühlung
In der Regel sitzt auf dem Prozessor ein Kühlkörper in Form
eines Aluminiumklotzes, der mit einem einfachen Drahtbügel oder
Kunststoffklammern gehalten wird. Auf diesem Kühlkörper sitzt der
CPU-Lüfter. Er ist mit vier selbstschneidenden Schrauben auf dem
Kühlkörper befestigt. Dabei dienen die Rippen des
Kühlkörpers als Gewinde. Der Lüfter, welcher mit 12 Volt betrieben
wird, saugt nun die Luft an, welche an den Kühlrippen vorbeistreicht.
Ursache von Lüftergeräuschen und deren Abhilfe
Die Schrauben: Der Rahmen des Lüfters besteht aus biegsamen
Kunststoff, der sich verzieht, wenn man die vier Schrauben
ungleichmäßig anzieht. Man kann nun durch Probieren den
Lärmpegel reduzieren, indem man die vier Schrauben unterschiedlich stark
anzieht.
Das Nadellager: Oft sind die Nadellager des Lüfters den hohen
Drehzahlen nicht gewachsen. Die Geräusche vermindern sich mit einem
Tropfen Motoröl (z.B. SAE30), das man mit einer Spritze fein dosieren
kann. Nähmaschinenöl ist zu dünn und hält nur wenige
Tage.
Wie erreicht man das Lager? Auf der Unterseite des
Lüftergehäuses befindet sich ein Aufkleber. Entfernt man ihn, kommt
das Nadellager zum Vorschein. Nach dem Ölen muss man die
überschüssige Flüssigkeit abwischen und den Aufkleber wieder
befestigen, damit das Öl nicht herausläuft und das Innenleben des
Rechners verschmutzt.
Drehzahlreduzierung: Einige Prozessoren werden sehr heiß und
benötigen die volle Lüfterleistung. Dazu gehört zum Beispiel
der Cyrix. Andere hingegen werden nur handwarm und bräuchten eigentlich
überhaupt keinen Lüfter oder nur eine geringere Lüfterleistung.
Ob man die Drehzahlreduzierung des Lüfters wagen soll, kann man mit
einer Fingerprobe einfach feststellen. Fühlt sich der Kühlkörper
nach einigen Stunden Betrieb schmerzhaft heiß an, sollte man vom
Lüfter buchstäblich die Finger lassen. Spürt man jedoch nur
eine leichte Erwärmung, kann man es riskieren, die Lüfterleistung
zu reduzieren. Dazu habe ich einen kleinen Eingriff für meinen Pentium
133 vorgenommen. Selbst im Dauerbetrieb bei einer Zimmertemperatur von über
30 C gab es nie Probleme oder Instabilitäten mit meinem Rechner.
Den Lüfter macht man mit einen Vorwiderstand von etwa 50 bis 60 Ohm
langsamer. Ich habe solch einen Widerstand in die Zuleitung zum Lüfter
eingelötet und ihn mit Schrumpfschlauch isoliert. Der Widerstand sollte
eine Leistung von mindestens 3 Watt verkraften können. Dann liegt man
selbst bei einem Kurzschluss des Lüftermotors auf der sicheren Seite.
Wenn der Motor Anlaufschwierigkeiten zeigt, kann man mit Kondensatoren
experimentieren, die man parallel zum Vorwiderstand schaltet. Die
Drehzahlreduzierung sollten übrigens nur Fachleute vornehmen.
Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit
Der Kühlkörper wird mit einem Drahtbügel einfach auf die Oberseite
des Prozessors geklemmt. Dabei ist der Kontakt zwischen Prozessor und
Kühlkörper nicht optimal. Besonders für die heißen
Prozessortypen empfiehlt sich Wärmeleitpaste. Zu allem Überfluss
sind die Kühlkörper der schicken Optik wegen lackiert oder eloxiert.
Diese Lack- oder Oxid-Schicht hat eine schlechte Wärmeleitfähigkeit
und man sollte sich überlegen, sie an der Unterseite abzuschleifen.
Staub und Dreck
Der Lüfter saugt mit der kühlenden Luft leider auch Staub an, der
sich zwischen Lüfter und Kühlrippen ablagert. Die Folge ist eine
schlechte Kühlung, die sich oft in Systemabstürzen und einem
unzuverlässigen Betrieb des Rechners bemerkbar macht. Spätestens
nach einem Jahr sollte man also eine Reinigung vornehmen.
Noch ein Nachsatz zur Warnung
Die Vorschläge sind als geistige Anregungen zu verstehen. Ich
übernehme darüber hinaus für alle hier gemachten Angaben weder
eine juristische noch eine moralische Haftung oder Verantwortung.
Volker Lange-Janson (DH7UAF)